Wer Miriam Knechtle und ihrer Familie auf den Hof besuchen möchte, fährt zuerst auf einer schmalen Strasse zwei Kilometer auf einen der zahlreichen Appenzeller-Hügel. Immer darauf bedacht, bei den Ausweichstellen anzuhalten, sollte der Güllelastwagen oder anderer Gegenverkehr passieren wollen. Bei der Familie Knechtle auf 950 m.ü.M. und somit auch am Ende der Strasse angekommen, erwartet einem eine wunderbare Aussicht.
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Der Blick ins Tal
Um zum Lieblingsplatz von Miriam Knechtle zu gelangen, muss man nicht weit gehen, lediglich einmal um das heimelig wirkende Appenzeller Holzhaus. Dort zeigt Knechtle auf die Terrasse, welche zum Verweilen einlädt – ausgestattet mit einem Grill, einer Hängematte, einem Pool und mit Blick ins Tal. «Hier haben wir schon viele Feste mit Freunden und Familie gefeiert», meint die Bäuerin. Der Platz habe ihr Mann gebaut, als sie auf den Hof gezogen seien. Sie könne sich da erholen und entspannen.
Auf dem 20 Hektaren grossen Betrieb wohnt Miriam Knechtle mit ihrem Mann Sepp und ihren drei Buben Janick (10), Fabio (8) und Aurel (2). Direkt neben dem Haus befindet sich der Schweinestall mit Muttersauen, der noch von ihren Schwiegereltern bewirtschaftet wird. Diese wohnen knapp 200 m weiter oben in einem eigenen Häuschen neben dem dazu gehörenden Kuhstall.
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Steckbrief
Name: Miriam Knechtle
Alter: 34 Jahre
Beruf: Bäuerin
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 20 ha auf 950 m.ü.M.
Tierbestand: 25 Milchkühe mit eigener Aufzucht, einige Mastkälber, 15 Muttersauen
Vier Monate ohne Sonne
Speziell ist dabei, dass der ganze Betrieb im Winter vier Monate lang keine Sonne hat. Knechtles haben rund 25 Milchkühe mit eigener Aufzucht und einigen Mastkälbern. Die 34-Jährige ist jeweils abends im Stall und für das Melken und Füttern zuständig. Das mache sie sehr gerne, sagt Miriam Knechtle. Auf dem Hof sei sie sowieso am liebsten bei den Tieren. Der gute Draht zu den Kühen zeigt sich auch beim Besuch auf der Weide. Ihre Gurtkuh Indiana, welche sie einige Jahre zuvor als Kalb zur Weihnacht geschenkt erhalten hat, kommt neugierig und schnellen Schrittes an den Zaun. Gerade, als wüsste sie, dass sie sich von der besten Seite zeigen sollte.
Der Kontakt zu Rindern, oder wie man in ihrem Dialekt sagt «Galtlig», habe sie schon früh gehabt. Ihre Eltern haben selbst zwar keine Landwirtschaft, aber eine kleine Alp oberhalb von Urnäsch. Dort sei sie als Kind sehr häufig gewesen. Und noch heute sei es ihr absoluter Kraftort, sagt Knechtle mit einem verträumten Blick.
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Sie ist eine Allrounderin
Beruflich hat Miriam Knechtle zuerst ein Haushaltslehrjahr auf einem Bauernhof gemacht und danach begonnen, in einer Metzgerei zu arbeiten. Letzteres macht sie auch heute noch, einen Vormittag pro Woche. Auf dem Hof hilft die Allrounderin überall dort, wo es sie braucht. Ansonsten ist sie für die Kinder, den Haushalt und den Garten zuständig. Letzteren findet sie super: «Den Kindern zu zeigen, dass aus einem kleinen Samenkorn irgendwann etwas Grosses wird, finde ich sehr wertvoll.» Mit den eigenen Produkten zu kochen, seien dies die Eier ihrer Hennen, das Fleisch der eigenen Rinder oder das Gemüse aus dem Garten, findet sie wichtig.
Kochen ist für die dreifache Mutter etwas sehr Schönes, denn essen täten sie ja sowieso jeden Tag. Da sei es ihr wichtig, dass sie frisch koche. Und noch schöner sei es, wenn sie und die Kinder gemeinsam in der Küche stünden und zusammen etwas zubereiteten. Dabei probiert sie auch immer wieder Neues aus. «Meine Küche ist für mich das Herzstück des ganzen Hauses, mein Königreich», erzählt Miriam Knechtle schmunzelnd. Sie konnte diese damals selbst aussuchen und ist noch heute begeistert davon. «Ich würde nichts anders machen», meint sie stolz. Miriam Knechtle ist ein «Landfrauenküche»-Fan der ersten Stunde. Sie kann sich nicht erinnern, je eine Sendung verpasst zu haben. Diese sei zu einer Familientradition geworden, sie und ihre Schwestern hätten jeweils alle die Sendungen geschaut und im Nachgang darüber spekuliert, wer denn gewinnen würde. So waren es dann auch ihre Schwestern, die sie angemeldet haben.
Nasses Wetter herausfordernd
Anschliessend habe sie es nur noch ihrem Mann beibringen müssen. Nach der Zusage hat Miram Knechtle gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester das Menu zusammengestellt. Die Herausforderung war, dass im Garten wegen des nassen Wetters noch kaum etwas wuchs. «Ich wollte unbedingt Komponenten von unserem Hof verwenden», meint die experimentierfreudige Bäuerin. Das Menu haben sie als Zwillingsteam lediglich einmal komplett durchgekocht für die weiteren drei Schwestern und einige Kolleginnen. Anschliessend habe sie nur noch den einen oder anderen Menu-Bestandteil einzeln geübt. Was der Hobbyköchin entgegenkommt, ist die Tatsache, dass sie gerne Neues in der Küche ausprobiert – und nicht zuletzt, dass sie gerne für viele Leute kocht. «Es ist ganz etwas Schönes, wenn man die grossen Pfannen hervornehmen und mit den grossen Löffeln kochen kann.»
5 Fragen an Miriam Knechtle
Mein Lieblingsessen als Kind: Spaghetti Carbonara.
Das esse ich (heute) nicht gerne: Lamm- und Gitzifleisch.
Meine Küchenwunderwaffe: Scherzhaft das Wallholz, aber nicht zum Backen. Und ernsthaft ist es definitiv mein Kombisteamer.
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Etwas Neues ausprobieren. Und Fleisch anbraten, das mache ich schon gerne.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Abwaschen!
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«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 23. August, bis zum Finale am 11. Oktober berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 23. August mit bei unserem grossen Wettbewerb
Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024» wird ab dem 23. August 2024 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt
[IMG 5]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2024
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