«Bei uns ist grad viel los», warnt Simona Rüttner auf der Fahrt vom Bahnhof Sargans nach Vilters SG vor: «Der Broccoli wird gerade geerntet. Auf dem Stalldach werden Solarpanels installiert. Und übermorgen werden unsere Mastpoularden ausgestallt.»
Auf dem Eichenhof angekommen, versammelt sich das Bau-Team gerade draussen am Gartentisch zur Znüni-Pause. Simona Rüttner macht Kaffee für alle. Der 17 Monate alte Arno möchte hinaus zu Vater und Grossvater, während seine Schwester Ladina (4) lieber bei der Mutter in der Küche bleibt.
Simona und ihr Mann Stefan Rüttner führen gemeinsam den Eichenhof, einen Milchwirtschafts-Betrieb mit 23 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, 30 Kühen, einigen Mastkälbern und 22'000 Mastpoularden. Auf den Feldern wachsen neben Broccoli auch Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais, Weizen und Kunstwiese. Das übrige Land wird als Natur- und Ökowiese sowie als Buntbrache bewirtschaftet. Stefan Rüttner übernimmt zudem Lohn-Arbeiten.
«Stefan liegt der Pflanzenschutz und ein gesunder Boden an Herzen», erzählt Simona Rüttner über die Schwerpunkte ihres Mannes. «Er achtet unter anderem sehr darauf, wann man mit den Maschinen aufs Feld geht.» Die beiden bewirtschaften den Hof mit Unterstützung eines Lehrlings. Bei Bedarf helfen auch Stefans Eltern, sein Onkel sowie Simonas Vater Martin Gort mit.
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Vom KV zur Landwirtschaft
Martin Gort ist zwar kein Bauer, hat aber viel Ahnung von Nutztieren. Er führte bis zur Pensionierung eine Tierarztpraxis in Flums. «Ich war viel mit ihm auf den Höfen und vor allem in den Ställen bei den Kühen», erzählt seine Tochter. Sie hat ebenfalls damit geliebäugelt. Tierärztin zu werden. «Doch mit Kindern ist das schwierig.» Daher entschied sie sich für eine kaufmännische Lehre in einem Treuhandbüro und machte vor zehn Jahren die Ausbildung als Landwirtin. «Da ist Tiergesundheit auch wichtig und ich bin froh, dass ich etwas davon verstehe.» Vor sieben Jahren absolvierte sie zudem die Weiterbildung zur Bäuerin.
Stefan Rüttner lernte sie kennen, als sie ihren Vater bei einem der Tierarzt-Besuche auf dem Eichenhof begleitete. Seit 2011 sind die beiden ein Paar. 2017 übernahmen die beiden den Hof von Stefans Eltern, die heute im Nachbarsdorf wohnen. Die Arbeit hat sich das junge Paar aufgeteilt: Stefan Rüttner ist für die Hennen, den Acker-und Gemüsebau und die Lohn-Arbeit zuständig ist. Simona Rüttner kümmert sich um Kinder, Küche und Kühe. «Ich würde gern mehr für den Betrieb machen», sagt sie. Aber die Kinder seien nun mal noch klein. Dazu kommt das Kochen und die Hausarbeit. «Ich schätze diese Arbeiten zu wenig hoch, obwohl Stefan das anders sieht und mir immer wieder sagt, ich solle auch mal etwas für mich machen.»
Steckbrief
Name: Simona Rüttner
Alter: 33 Jahre
Beruf: kaufmännische Angestellte, Landwirtin, Bäuerin
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 23 Hektaren
Betriebszweige: Milchwirtschaft, Mastpoularden, Ackerbau
Gern im Stall
Die 33-Jährige arbeitet gern im Stall. «Für die kleinen Kälber ist es wichtig, dass eine Person fix für sie zuständig ist. Auch bei den Kühen ist es gut, dass ich die Übersicht nicht verliere.» Die Rinder sind derzeit auf der Alp, die Milchkühe, die per Roboter gemolken werden, bleiben auf dem Eichenhof. «So können sie das ganze Jahr über kalben, und die Kälber lassen sich im Sommer besser grossziehen als im Winter.»
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Für die Landfrauenküche hat sich die St. Gallerin selbst angemeldet. «Es ist eine der ganz wenigen TV-Sendungen, die ich selbst regelmässig anschaue», sagt sie schmunzeln. «Ich wollte mitmachen, weil ich gern koche und weil ich die Schweiz schön finde.» Zudem könne man dabei andere Gegenden und Betriebe kennenlernen.
Am liebsten kocht die Landwirtin und Bäuerin mit den Produkten des eigenen Hofs. Bei der Menü-Zusammenstellung für die TV-Sendung entschied sie sich beim Fleisch bewusst nicht für ein Edelstück. Beim Gemüse musste sie Kompromisse machen, damit die Menus der einzelnen Kandidatinnen nicht zu ähnlich sind. «Ich habe viel geübt und die einzelnen Komponenten mehrmals gekocht. Unsere armen Lehrlinge mussten dreimal hintereinander das Gleiche essen», erinnert sich Simona Rüttner lachend.
Die Dreharbeiten fand sie spannend. «Jetzt sah ich mal, was alles hinter den Kulissen läuft, und wie viel Aufwand dahintersteckt.»
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Denn nicht nur Kühe leben auf dem Hof. Familie Nauer betreut auch noch zwei Pferde, drei Mastschweine, 50 Legehennen, eine Katze, einen Hund und diverse Kleintiere wie Zwerghühner, Meerschweinchen und Hasen. «Meine liebste Arbeit auf dem Hof ist die Arbeit mit den Tieren», erzählt Monika Nauer, «ich mag die Arbeiten draussen lieber als drinnen, wie zum Beispiel das Melken, Hirten oder Kälber tränken.»
Essen im Estrich
Ungewohnt war für die junge Mutter, ihre Kinder während der Hof-Besuche dem Grossvater und Mann zu überlassen. «Alles lieft gut. Doch da ich die Kinder sonst nicht so weggebe, braucht es etwas Überwindung.» Das Essen mit den übrigen Kandidatinnen der Landfrauenküche richtete sie im Estrich des Hofs aus, der zu diesem Anlass gleich etwas renoviert wurde. «Der alte Spannteppich mit den Löchern musste weg, die Fernsehsendung gab uns den Anstupf dazu.»
Viel Kontakt mit den übrigen Kandidatinnen habe sie nicht mehr, sagt Simona Rüttner. Da sie kaum auf den Social Media Kanälen aktiv ist, nutzt sie auch die Chat-Gruppe weniger. «Ich lebe im Hier und Jetzt», erklärt sie dazu.
Bei einem Spaziergang zur Mastpoularden-Halle und dem Kuhstall entdecken die Kinder sofort neues Spielmaterial auf dem Hofplatz: Breite Plastikbänder, die von den Verpackungen der Solar-Panels stammen. Während sich Ladina und Arno noch damit vergnügen, setzt sich Simona Rüttner in den Hängesessel unter einem Eichenbaum. Das ist ihr Lieblingsplatz: «Er ist im Sommer schön schattig und die Kinder können spielen. Nach der Stallarbeit kommen wir oft hierher zum Znüni.»
In ihrer Freizeit ist Simona Rüttner gern mit der Familie in der Natur rund um Vilters unterwegs. «Manchmal zieht es uns zu einem nahen gelegenen Wasserfall. Oder wir picknicken in der Nähe, das ist das Schönste.»
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5 Fragen an Simona Rüttner
Mein Lieblingsessen als Kind: Eintopf mit Bohnen und Würstchen, das hat meine Mutter so fein gekocht.
Das esse ich (heute) nicht gerne: Meeresfrüchte und importierte Früchte wie Ananas.
Meine Küchenwunderwaffe: Der Pürierstab und der Schwingbesen, die grosse Küchenmaschine habe ich weggeräumt.
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Ich mag die alltägliche Routine. Zudem backe ich jeden, zweiten oder dritten Tag einen Kuchen und probiere dabei etwas Neues aus.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Abwaschen.
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«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 23. August, bis zum Finale am 11. Oktober berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 23. August mit bei unserem grossen Wettbewerb
Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024» wird ab dem 23. August 2024 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt
[IMG 6]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2024
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