Jetzt ist sie die liebste und verfressenste Kuh», sagt Chiara Gehrig und lacht. Die ausgebildete Landwirtin und Agrotechnikerin aus Eischoll VS weiss noch genau, dass die Eringerkuh als Kalb anhänglich, aber trotzdem ein Sturkopf war.
Als erstes und einziges Kuhkalb ihrer Mutter sei sie 2021 während der heftigen Unwetter in ganz Europa auf die Welt gekommen. «In den Nachrichten habe ich von einem Pferd namens Mitiaro gehört, das in den Wassermengen weggetrieben sei. Als ich hörte, dass es das Pferd überlebt hat, wusste ich, dieses Kalb muss diesen Namen tragen», erzählt Gehrig.
Der erste Kuhkampf
Mitiaro sei nicht zugänglich gewesen, doch dieser Charakter habe sich um 180 Grad gedreht. Mittlerweile sei sie eine der liebevollsten und verschmustesten Kühe im Stall. Im Frühling konnte Mitiaro an ihrem ersten Eringerkuhkampf in Raron teilnehmen und gewann sogleich eine Glocke. Mit dem Gewinn der Glocke qualifizierte sich Mitiaro für das nationale Finale und schaffte es dort bis ins Finale. Für eine weitere Glocke reichte es dann jedoch nicht ganz. «Wir sind sehr stolz über den bisherigen Erfolg», erzählt Gehrig. [IMG 2]
Nachwuchs auf der Alp
Den Sommer verbrachte Mitiaro auf der Alp, wo sie im Herbst dann auch ihr Kalb zur Welt brachte. Noch während Gehrig in den Ferien war, kam der Anruf der Alp, dass Mitiaro gekalbt habe. «Mit dieser Nachricht konnten wir die Ferien mit noch mehr Freude geniessen», erzählt Gehrig. Sie freute sich über den Nachwuchs ihrer Eringerkuh.
«Mittlerweile kann ich Mitiaro problemlos an der Halfter führen und auch beim Melken ist sie ruhig und verhält sich, als wäre sie bereits zehn Jahre alt», sagt Gehrig. Im Gegensatz zu ihrer Ruhe beim Melken, ist ihre Freude und Aufregung gross, wenn es um Brot geht. «Trockenes Brot verschlingt Mitiaro, als hätte sie tagelang nichts zu fressen bekommen», erzählt Gehrig und lacht erneut.