Braunvieh-Kuh Parma ist für Beni Broger aus Gonten im Kanton Appenzell eine ganz spezielle Kuh. Die Tochter der Kuh Wagor Fortuna habe er als Rind einem guten Kollegen abgekauft. «Als junger Mann habe ich den Besitzer Peter Meisser an einem Braunvieh-Seminar wegen seiner Kuh angesprochen.

Jahre später rief er mich an und meinte, er habe ein Rind von dieser Kuh», erzählt Broger. So fand Parma den Weg auf seinen Betrieb. «Sie war zu Beginn sehr scheu, auch ein halbes Jahr später zuckte sie noch immer häufig zusammen», so der Milchproduzent.

Ein Unfall mit Folgen

Im Sommer ging es für Parma schliesslich gemeinsam mit den anderen Braunviehkühen des Betriebs auf die Alp. Eines Tages, als Broger gerade beim Blackenstechen war, kam sein Vater angerannt und erzählte, dass Parma im Brunnen vor der Alphütte feststeckte. «Wie bringen wir die Kuh nur wieder da raus?», fragte sich der Landwirt.

Irgendwie gelang es den Männern schliesslich, Parma zu befreien. Doch der Unfall hinterliess Spuren: Die damals im siebten Monat trächtige Kuh schürfte sich ihre Hinterbeine bis auf den Knochen auf.

Das Kämpfen um Parma

Trotz der schweren Verletzungen wollte Broger seine Parma nicht aufgeben. 16-mal kam der Tierarzt auf die Alp und reinigte alle zwei Tage die Wunde.

Trotz ihres Unfalls habe Parma zu keinem Zeitpunkt gehinkt und im darauffolgenden Frühling wurde sie erneut trächtig. Auch ihre Milchleistung war mit 30 kg zu Beginn der Laktation alles andere als dürftig.

Sechs Wochen Aufenthalt im Tierspital

Im darauffolgenden Frühling jedoch ragte plötzlich ein Knochensplitter aus Parmas Bein heraus. Beni Broger und sein Tierarzt Bruno Sonderer wollten Parma erneut nicht aufgeben. So wurde die Kuh geröntgt und anschliessend im Tierspital operiert.

Insgesamt sechs Wochen verbrachte die Braunvieh-Kuh in der Klinik. «Der Aufenthalt hat ihr gutgetan und Parma ist nun zutraulicher als vorher», sagt Broger und lacht.

Eine Kuh, die weiss, was sie will

Mittlerweile ist die Kuh in der sechsten Laktation. «Sie ist die Chefin der Herde», so Broger. Wie ihre Mutter und ihre Nachkommen hat auch Parma einen ganz speziellen Charakter. «Wenn sie etwas will, dann kann sie niemand davon abbringen», erklärt er.

Auch Peter Meisser, der Beni Broger Parma seinerzeit als Rind verkauft hatte, besucht die Nachkommen seiner Kuh Wagor Fortuna noch regelmässig.