Auch die Redaktorinnen und Redaktoren der BauernZeitung haben Lieblingskühe. Blattmacherin Simone Barth aus Märchligen bei Bern hat gar mehrere – und aus einer dieser Lieblingskühe stammt ein Tier, das ihr ganz besonders ans Herz gewachsen ist: Der Ochse Pferdinand. Ganz entgegen dem alten Sprichwort steht Pferdinand aber nicht am Berg.
Pferdinand hat mehrere Aufgaben
Der Holsteiner ist ein Sohn von Farina, einer «leistungsstarken Anführerin», wie Barth es ausdrückt. Doch weshalb haben sich Simone Barth und ihr Mann Walter Lüthi überhaupt dazu entschlossen, einen Ochsen zu halten und welche Pläne haben sie mit dem Tier? «Sollte der Diesel dereinst knapp werden, wird bei uns mit dem Ochsen geackert», scherzt Barth.
Dann wird sie ernst und erklärt: «Zum einen soll Pferdinand in der Erlebnispädagogik eingesetzt werden», sagt die Redaktorin. Pferdinand sei lieb und geduldig, lasse sich gut am Halfter führen und sei deshalb bestens dafür geeignet. Er befinde sich derzeit in der Grundausbildung dazu. «Zum anderen hat Pferdinand aber auch eine Aufgabe bei den Zuchtstieren, die mein Mann hält», fährt Simone Barth fort. Unter den Stieren sei der gut dreijährige Pferdinand mit seinen rund 1,2 Tonnen Körpermasse und seinem Stockmass von rund 1,70 m der klare Chef. Er kläre die Rangordnung und teile auch grosse Stiere ein. «Im Moment steht der Zuchtstier Emrich bei ihm im Laufstall, das ‹giget› ganz gut», so Barth.
Gross, aber lammfromm
Der Ochse sei das einfachste Rindvieh auf ihrem Betrieb, erklärt Simone Barth dann. Durch die Kastration sei Pferdinand lammfromm, anders als Stiere oder Kühe, bei denen immer eine gewisse Unberechenbarkeit mit im Spiel sei. Deshalb seien Ochsen früher ja auch als Zugtiere eingesetzt worden. Diese Aufgabe könnte Pferdinand vielleicht auch übernehmen, sagt Simone Barth scherzhaft: «Dann spannen wir ihn vor ein grosses Bierfass oder eine richtig dicke Kutsche.»