Auf dem elterlichen Betrieb von Johannes Röllin aus Menzingen im Kanton Zug lebt die siebenjährige (5. Lakation) Braunviehkuh Annabell. Während ein Grossteil der Herde eine Kreuzung aus den Rassen Jersey und Braunvieh ist, gehört Annabell noch zu den wenigen reinen Braunviehkühen der Herde. «Annabell ist eine sehr gemütliche und zahme Kuh», erklärt der gelernte Landwirt, der in ein paar Jahren den elterlichen Betrieb übernehmen möchte. Wolle man, dass sich die Kuh an einen bestimmten Ort bewege, bringe alles Treiben nichts, viel mehr Erfolg habe man, wenn man vorausgehe, so Röllin weiter.
Annabell streikt
Am liebsten ist die Braunviehkuh aus eigener Zucht auf der Weide. «Annabell liebt es, auf die Weide zu gehen», erzählt der junge Landwirt. Weil die Familie noch an ein Schwingfest gehen wollte, habe sein Vater die Kühe kürzlich bereits früher als üblich von der Weide geholt, erzählt Röllin. Während alle anderen Kühe brav von der Weide in den Stall trotteten, blieb Annabell ganz alleine auf der Wiese zurück.
«Mein Vater und ich waren besorgt und befürchteten, es gehe ihr nicht gut, worauf wir direkt Fieber gemessen und die Euterviertel kontrolliert haben», so der Landwirt. Glücklicherweise schien es der Kuh an nichts zu fehlen, sie wollte schlichtweg einfach noch nicht wieder in den Stall. «Wir mussten sie wirklich aktiv von der Weide holen, sonst wäre sie alleine draussen geblieben», lacht Röllin.
Wann geht es endlich wieder nach draussen?
Während es die anderen Kühe der Herde nicht weiter stört, wenn sie einmal nicht nach draussen können, blickt die Braunviehkuh sehnsüchtig aus dem Stall und hofft, dass es schon bald wieder auf die Weide geht. «Draussen fühlt sich unsere Annabell einfach am wohlsten», fügt Röllin abschliessend hinzu.