In der Woche 20 wurde an vielen Orten ein geringeres Graswachstum gemessen. Dies ist, wie am ehesten an Standorten Flaach ZH und Plantahof GR zu sehen, nur bedingt den kälteren Temperaturen anzurechnen. Die anderen Punkte sind typische Vollweidebetriebe, wo jetzt zahlreiche zu lange Grasbestände aus der Weide ausgeschieden wurde und bei der nächsten Gelegenheit konserviert wird.

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Die verbleibenden Koppeln mit weniger als 15 cm Aufwuchshöhe weisen wie generell ein geringeres Wachstum auf. Ausserdem wurde berichtet, dass auf bestimmten Weidekoppeln stehendes Wasser das Graswachstum und die Messung behindert hat.

Sobald sich trockeneres Wetter ankündigt, ist an die nächste Düngergabe zu denken. Bei wieder steigenden Temperaturen ist ein erneuter Wachstumsschub zu erwarten.

Mit diesen Massnahmen reagieren verschiedene Betriebe

Eine unvollständige Aufzählung:

  • Wo es zwei, drei Tage nicht regnet und der Boden befahrbar ist, kann Silage gemacht werden. Achtung, Sauberkeit und Anwelken sind genauso wichtig wie das Schnittdatum!
  • Silofreie Betriebe können versuchen, Futter mit Silobetrieben abzutauschen, so dass auf silierten Flächen der zweite Schnitt nachwachsen kann. Erster Schnitt, sofern rechtzeitig geerntet, ist oftmals gesucht!
  • Wo Luftentfeuchter, Warmluftofen und starke Ventilatoren vorhanden sind, kann etappiert wenig, gut anwelktes Heu eingefahren werden. Die mindestens halbtägliche, gründliche Stocküberwachung ist Pflicht!
  • Steile, nicht mähbare Koppeln sollten möglichst kurz gehalten und Mähweideflächen dafür übersprungen werden, sobald sie für ein sauberes Abweiden zu lang werden.
  • Das Eingrasen erlebt derzeit eine Renaissance. Wo die geeignete Einrichtung vorhanden ist, kann mit wenig Bodenbelastung, d. h. wenig überfahrener Fläche Futter geerntet werden. Überlastete Weideböden können geschont, gut entwässerte Parzellen dafür rechtzeitig abgeräumt werden.

Futterqualität 2023

Es ist nicht die Zeit, das Handtuch zu werfen. Vielerorts wurde 2021 noch deutlich älteres Futter eingebracht, welches aber doch erstaunlicherweise gut verwertet werden konnte. Entscheidend wird der weitere Saisonverlauf sein. Es ist immer sinnvoll, die geernteten Futterposten gut geordnet zu lagern und zu beschriften, so dass sie dann gezielt gefüttert werden können. Dies gilt insbesondere für schwere, wasserhaltige Ballensilage oder verschmutzte Futterpartien.