Damit auch die Kühe und Kälber im Winter genügend Futter haben, muss das Gras haltbar gemacht werden. Dies kann man auf zwei Arten tun.
Zwei Methoden sind möglich
Die erste Methode ist, das Futter trocknen zu lassen, bis es 88 % Trockensubstanz erreicht hat. Die zweite Methode ist die Konservierung des Futters. Wir haben uns für die zweite Methode entschieden, da wir vier Hochsilos haben. Bei der Konservierung wird das Futter unter Luftabschluss und durch Absenken des pH-Wertes haltbar gemacht.
Als Erstes mussten wir auf sonniges Wetter warten, damit wir mit dem Mähen des Grases beginnen konnten. Als das Wetter endlich gut war, fingen mein Lehrmeister und ich mit dem Mähen an. Mit dem Frontmähwerk und dem Aufbereiter am Heck des Traktors mähten wir 22 Hektaren Gras. Der Aufbereiter hat die Aufgabe, die Wachsschicht des Grases zu beschädigen, damit dieses schneller austrocknen kann. Als nächster Schritt musste das Gras mit dem Kreiselheuer breitflächig verteilt werden, damit es gleichmässig trocknen kann.
Externe Unterstützung beigezogen
Am nächsten Tag hat mein Lehrmeister das angewelkte Gras mit einem Doppelschwader zu einer Schwade geformt, damit es zum Silieren bereit ist. Meine Aufgabe war es, das liegengebliebene Gras in den Ecken des Feldes mit dem Handrechen ebenfalls auf die Schwaden zu befördern.
Am Tag des Silierens kam ein Lohnunternehmer mit einem Häcksler, drei Traktoren und vier Silier-Anhängern. Ich fuhr unseren Lehrbetriebstraktor mit einem Anhänger des Lohnunternehmers.
Beim Beladen der Anhänger ist es wichtig, parallel neben dem Häcksler zu fahren, damit das angewelkte Gras sauber im Anhänger landet. Sobald der Anhänger gefüllt ist, fährt man zurück zum Hof und entlädt das Gras in ein Gebläse, mit welchem es in die Hochsilos befördert wird. Sobald ein Silo voll ist, ebnet man das Gras im Silo oben aus und installiert die sogenannte Wasserpresse. Die Wasserpresse ist eine mit Wasser gefüllte Wanne, welche die Aufgabe hat, mit ihrem Gewicht die Silage zu verdichten. Dies soll den gewünschten Gärungsprozess optimal unterstützen und gutes Winterfutter garantieren.
[IMG 2]Zur Person: Jan Lüscher ist 23 Jahre alt und kommt aus Muhen AG. Als erste Lehre hat Lüscher Maler EFZ gelernt. Die zweite Lehre als Landwirt hat er im August 2022 auf der Neualp in Eigenthal LU begonnen. Aktuell lernt Lüscher auf dem Betrieb Ottiger in Neudorf LU. Beide bisherigen Lehrbetriebe halten Mutterkühe. Jan Lüschers Ziel ist es, die landwirtschaftliche Lehre abzuschliessen und dereinst den elterlichen Betrieb zu übernehmen.