Die letzten Prüfungen meiner Lehre als Landwirt standen an. Bisher hatte ich die schriftlichen Prüfungen im Zusammenhang mit Tierhaltung, Pflanzenbau und Arbeitsunfall. Des Weiteren hatte ich mündliche Prüfungen zu den Themen Tierhaltung und Mechanisierung. Ende Mai hatte ich nun meine letzten Prüfungen, mündlich über Futterbau, Bodenkunde, Ackerbau und über meine Lerndokumentationen.

Jetzt gehts los

Am Morgen um halb acht versammelten wir uns in der Schule, zuerst wurde geprüft, ob auch alle da sind. Danach wurden wir darüber informiert, an welchem Standort die verschiedenen Prüfungen abgenommen werden.

Als Erstes musste ich um Viertel vor neun meine Lerndokumentation abgeben, damit sich die Prüfungsexperten Fragen für mich überlegen konnten. Wir Lernenden nutzten noch jede Sekunde, um uns auszutauschen und allenfalls das Kurzzeitgedächtnis noch ein wenig zu belasten.

Was weiss der Lernende?

Um 10 Uhr 45 ging es für mich zur Bodenkundeprüfung. Ich stellte mich vor und bekam den Auftrag von den Prüfern. Dieser lautete wie folgt: Ich sollte eine Spatenprobe vom Winterweizen nehmen. Das hört sich einfach an, jedoch waren diverse Kulturen angebaut worden und es galt, die richtige zu holen.

Danach musste die Spatenprobe den Experten erklärt werden. Ist der Boden verdichtet? Gibt es Bodenaktivitäten wie Lebewesen? Und wie ist die Durchwurzelung?

Danach ging es für mich direkt zur Ackerbauprüfung. Da wurde mir eine Ackerkultur zugelost. Ich musste den Prüfern erzählen, um welche Kultur es sich handelt und was ich darüber weiss. Des Weiteren durfte ich noch Unkräuter bestimmen – «Freude herrscht». Nach dem Mittag stand das Gespräch über meine Lerndokumentation an. «Meine» Experten hatten sich für die Themen Waldbau, Tiergesundheit und Kunstwiese entschieden. Das Gespräch dauerte 45 Minuten und pro Thema wurden 15 Minuten investiert. Zum Waldbau wurde gefragt, welche Sicherheitsausrüstung notwendig ist und was zu beachten ist, wenn man einen Baum fällen möchte. Und ob es Prozessoptimierungen in Bereich der Sicherheit gibt.

Schon wieder vorbei

Kurz nach vier Uhr hatte ich die letzte Prüfung zum Thema Futterbau. Da musste ich eine Weide beurteilen. Welche Pflanzen wachsen? Und wie werden diese bewirtschaftet? Nach der Beurteilung war dann auch noch die Qualität einer Maissilage zu beurteilen. Ich erzählte alles, was ich wusste, und die Prüfer stellten mir nur zwei ergänzende Fragen, dann war die Zeit auch bereits um.

Ich hoffe natürlich, den nächsten Bericht dann als Landwirt EFZ schreiben zu dürfen.

[IMG 2]Zur Person: Jan Lüscher ist 23 Jahre alt und kommt aus Muhen AG. Als erste Lehre hat Lüscher Maler EFZ gelernt. Die zweite Lehre als Landwirt hat er im August 2022 auf der Neualp in Eigenthal LU begonnen. Aktuell lernt Lüscher auf dem Betrieb Ottiger in Neudorf LU. Beide bisherigen Lehrbetriebe halten Mutterkühe. Jan Lüschers Ziel ist es, die landwirtschaftliche Lehre abzuschliessen und dereinst den elterlichen Betrieb zu übernehmen.