Um zu dem alten Toggenburger Bauernhaus zu gelangen, muss man zuerst einige Schritte steil bergan gehen. Einmal angekommen, öffnet sich der Blick auf eine bunte, wilde Pflanzenwelt. Vor dem Haus hat es einen Kräuter- und Gemüsegarten, daneben gackert eine Schar Hühner. Das Ganze ist umgeben von Bäumen, der Wald ist nicht weit entfernt.
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Das Neckertal ist eine mystische Gegend
Wir befinden uns im St. Gallischen Dicken auf dem Hof von Deborah Stadelmann, die bei der diesjährigen Landfrauenküche den Auftakt macht. Sie lebt hier mit ihrem Lebenspartner und den beiden Kindern im Primarschulalter. «Wir haben das Bauernhaus mit Umschwung vor sechs Jahren nach langer Suche gefunden. Es ist ein Glückstreffer», erzählt die 40-Jährige. «Ich liebe den Wald und die Natur hier, es ist eine mystische Gegend. Zudem leben hier viele spannende Menschen.»
Zuvor lebte Deborah Stadelmann in der Zentralschweiz, aufgewachsen ist sie in Kriens Obernau bei Luzern. Nach einer Ausbildung als Dentalassistentin absolvierte sie mit Anfang Zwanzig die Polizeischule, «eine harte Ausbildung», wie sie sagt. Sie war anschliessend auf Streife und später jahrelang auf dem Posten als Wachtmeisterin in der Rapportkontrolle tätig. «In diesem Beruf sieht man vieles, er hat mich reifer gemacht», stellt die Polizistin fest.
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Steckbrief
Name: Deborah Stadelmann
Alter: 40
Beruflicher Werdegang: diplomierte Phytotherapeutin, Polizistin
LN: 3 Hektaren
Tierbestand: 18 Tirolerhühner mit Güggel, 2 Esel, 1 Kater, 1 Bienenvolk (Dunkle Biene)
Mit der Geburt der Kinder und dem Umzug ins Neckertal veränderte sich ihre Lebens- und Arbeitssituation. Ihr alter Traum, nicht nur nahe der Natur zu leben, sondern damit auch eine Existenzgrundlage zu haben, wurde greifbar.
Ein weiterer Glücksfall war, dass ihr Partner direkt neben dem Hof eine Biogärtnerei ins Leben rufen konnte. Ausserdem bot sich die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Geschäftspartner in der Gegend eine Biobaumschule zu übernehmen. Immer mehr kristallisierte sich ihr Interesse an Kräutern und Heilpflanzen heraus, was Deborah Stadelmann vor zwei Jahren dazu bewog, eine Phytotherapieausbildung zu absolvieren. Inzwischen hat sie bereits geführte Kräuterwanderungen für Erwachsene gehalten, zudem Kurse und Vorträge durchgeführt und plant, ihr Angebot auszubauen, beispielsweise mit Naturerlebnissen für Kinder.
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Die Esel sind besondes anhänglich
Zudem hält die Tierliebhaberin eine Schar Tirolerhühner samt Güggel und ist seit kurzem Zuchtleiterin für diese Hühnerrasse, die mit den Appenzeller Hauben verwandt ist und rückgezüchtet wurde, nachdem sie ausgestorben war. Auf dem Hof leben ausserdem zwei Esel, welchen die Aufgabe zuteil kommt, die steilen Hänge abzugrasen und wertvollen Dünger zu liefern. «Sie machen aber auch einfach Freude», sagt Deborah Stadelmann. «Ich hätte nie gedacht, dass Esel so anhänglich sind.»
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Fünf Fragen an Deborah
Mein Lieblingsessen als Kind: Älplermagronen
Das esse ich nicht gerne: Meeresfrüchte
Meine Küchenwunderwaffe: Smoothie-Mixer (der ist jeden Tag im Einsatz)
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Backen
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Tägliches Aufräumen
In der Gärtnerei und im Hausgarten werden Gemüse, Kräuter und Heilpflanzen gezogen. «Bei uns gibt es nichts, was nur zur Zierde wächst», betont Deborah Stadelmann. «Alles hat einen Verwendungszweck, dabei ist uns auch die Förderung der Biodiversität wichtig.» Daher wundert es nicht, dass die vielseitige Frau vor ein paar Jahren einen Imkerkurs besuchte und nun ein Volk Dunkler Bienen hat.
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Sie sammelt gerne Beeren und Pilze
Natürlich spielen Gemüse und Kräuter auch in der Küche eine grosse Rolle. Beim Kochen mag es Deborah Stadelmann spontan: «Ich schaue, was gerade im Garten reif ist und man brauchen sollte, um möglichst nichts fortzuwerfen.»
Gerne streift sie ausserdem mit einem Beutel durch den Wald, um Essbares wie Beeren und Pilze zu sammeln. Ungefähr einmal pro Woche kocht die einstige Vegetarierin auch Fleisch, hauptsächlich für die Familie, sie selbst isst je nach Lust mit. Zwischendurch zieht es Deborah Stadelmann auch in die Ferne. Genauer gesagt nach Marokko, wo es ihr besonders gut gefällt. Eine geplante Reise in die Wüste musste sie pandemiebedingt verschieben. «Aber das hole ich nach der Landfrauenküche nach», sagt sie lachend.
«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2021»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 22. Oktober, bis zum Finale am 17. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche: Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt inkl. Video.
Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung, dazu gibt es einen grossen Wettbewerb und die Kolumne «Die gelernte Köchin Andrea Wyss verrät Tipps und Tricks zum Menu».
Zu unserem Dossier «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2021»
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