Für alle Fans der Landfrauenküche des Schweizer Fernsehens ist das Warten zu Ende, die 15. Staffel hat vergangenen Freitag begonnen. Den Auftakt machte dieses Jahr Deborah Stadelmann aus Dicken im Kanton St. Gallen. Ihr Menü war geprägt von bunten Farben sowie Heil- und Wildkräutern. Die Heil- und Wiesenkräuter sind denn auch die grosse Leidenschaft der 40-Jährigen, welche vor zwei Jahren die Ausbildung zur diplomierten Heilkräutertherapeutin absolvierte. Und ihre Leidenschaft liess sie in jeden Gang ihres Menüs einfliessen, auch im Dessert. Doch der Reihe nach.
Vor- und Nachteile von Smoothies
Zur Vorspeise servierte Deborah Stadelmann einen bunten Herbstsalat mit Kräutern und Blüten. Dazu gab es ein Kräuterflûte mit Brennnesselsamen sowie einen Apfel-Wildpflanzen-Smoothie. Smoothies sind Mixgetränke aus pürierten Früchten, die eine sämig-weiche Konsistenz aufweisen. Grüne Smoothies, und dazu zählt der von der Kräuterfachfrau servierte, bestehen aus pürierten, grünen Gemüsen und Kräutern, sowie reifen Früchten und Wasser. Wer nun aber denkt, Smoothies seien einfach Obst oder Gemüse in flüssiger Form im Glas, der irrt. Smoothies sind zwar gesund, praktisch und leicht verdaulich. Sie sind aber auch wegen der hohen Fruchtkonzentration gehaltvoll, enthalten sehr viel Fruchtzucker und sättigen wenig. Dies, wegen der fehlenden Kaubewegung, welche einen reduzierten Speichelfluss zur Folge hat und dem reduzierten Volumen, das aufgenommen wird. Nichts destotrotz sind Smoothies, egal ob aus Obst oder grüne Smoothies, immer noch besser, als gar kein Obst oder Gemüse zu sich zu nehmen.
Ein Feuerwerk an Farben
Ihre Naturverbundenheit widerspiegelte sich auch in Deborah Stadelmanns Tischdeko. Während diese aus zarten Farben bestand, zauberte die Gastgeberin, die auch ausgebildete Polizistin ist, ein regelrechtes Farbfeuerwerk auf den Vorspeisenteller. Optische Highlights setzten unter anderem Blumen. Beim Einsatz von Blüten ist wichtig, dass alles was als Garnitur mit auf den Teller soll, auch wirklich essbar ist. Diese Grundregel sollte nicht nur für Blüten, sondern allgemein für jegliche Dekoelemente auf dem Speiseteller gelten. Ein Bekannter von mir, der schon mal herzhaft in eine, als Dekoration auf dem Teller liegende, kleine Chilischote gebissen hat, weiss was ich meine…
Fleischlos gut
Als Hauptgang servierte Deborah Stadelmann ein Kräuterrisotto und buntes Ofengemüse. Auch wenn sich bei der Anfahrt zum Hof auf dem die Gastgeberin mit ihrer Familie lebt und arbeitet, die eine oder andere Landfrau ein Steak wünschte, scheint der vegetarische Teller allen gemundet zu haben. Die Gastgeberin isst äusserst selten Fleisch. Dass sie auch für die Landfrauen ein vegetarisches Menü kochte, sei daher authentischer, sagte sie selbst. Und damit hat sie vollkommen recht. Sich für Gäste verbiegen zu wollen, führt sicherlich nicht zum gewünschten Erfolg. Der Hauptgang kam ebenso schön bunt daher wie die Vorspeise, auch wenn der Garten heuer wetterbedingt nicht so viel hergab, wie andere Jahre, bedauerte die Gastgeberin. Nur zu gerne hätte ich gewusst, welches Feuerwerk sie gezaubert hätte, wenn die Ernte üppiger ausgefallen wäre. Aber auch hier zeigte sich, dass sich die naturverbundene Landfrau auch für einen Auftritt in der Fernsehsendung nicht verbiegt, sondern ihren Prinzipien treu bleibt.
Der Gast wartet auf das Risotto
Risotto ist eine gute Beilage, um Gäste zu verwöhnen, birgt aber auch so manche Tücke. Im Idealfall ist das Risotto zum Schluss schön sämig, die Reiskörner jedoch nicht verkocht. Die wichtigste Grundregel lautet: Der Gast muss auf das Risotto warten und nicht umgekehrt. Wird Risotto warmgehalten, geht die perfekte Konsistenz sogleich flöten. Also die Gäste zu Tisch bitten, bevor das Risotto fertig ist. Wichtig ist auch, immer nur so viel Bouillon zu den Reiskörnern zu geben, dass diese schön bedeckt sind. Der Reis soll aber nicht schwimmen. Erst wenn die Bouillon aufgesogen ist, nachgiessen. So können, genau wie beim regelmässigen Rühren, die Reiskörner gegeneinanderstossen. Dabei wird die Stärke abgerieben und das Risotto wird schön sämig.
Eine Gaumenfreude für die Augen
Ihrer Kräuterlinie treu geblieben ist Deborah Stadelmann auch beim Dessert. So fand Rosmarin im Pannacotta Verwendung. Eine spannende Kombination, die wohl nur wenige Gastgeberinnen ausgewählt hätten, vermute ich. Die Pannacotta wurden von kleinen Apfelwürfeln, die in einer Calvados-Apfelsaftmischung kurz gegart wurden, sowie einem frisch gebackenen Baumnuss-Guetzli begleitet. Farbe brachten frische Beeren und Zitronenmelisse. Deborah Stadelmanns ganzes Menü zeichnete sich durch die bunten Farben aus. Das Auge isst mit, heisst es ja so schön. Und bei diesem Menü hatte das Auge so allerhand zu essen, waren die Teller doch wunderschön angerichtet. Die Gastgeberin ist mit der Verwendung von Rosmarin im Dessert und den Heil- und Wildkräutern wie etwa Brennnessel, Labkraut oder Spitzwegerich ein gewisses Risiko eingegangen. Es hätte sein können, dass diese Aromen, die doch bei den meisten wohl selten bis nie Verwendung in der Küche finden, nicht den Geschmack der Landfrauen treffen. Vom Sofa ausgesehen, scheint dies jedoch unbegründet gewesen zu sein. Als ich gehört habe, dass Deborah Stadelmann auch Imkerin ist, habe ich damit gerechnet, dass sich Honig als eine wichtige Komponente im Menü wiederfindet. Dass dem nicht so war, ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass die Imkerin heuer wetterbedingt, wie viele ihrer Imkerkollegen, keinen Honig ernten konnte. Nur zu gerne wüsste ich jedoch, wie sich das Menü präsentiert hätte, wenn Garten und Bienenstock eine Ernte wie in anderen Jahren hergegeben hätten.
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