Von der gesamten Arbeit auf dem Betrieb machen Kinder auf dem Hof 3% und im Haushalt 2% der Arbeit - das hat eine Studie vor etwa 40 Jahren herausgefunden. Welche Bedeutung die Arbeit der Kinder auf den Bauernhöfen hat, geht SRF in der Reportage von 1984 auf den Grund.
In der Sendung werden zwei Höfe und die darin wohnenden und arbeitenden Kinder und Erwachsenen porträtiert, eine davon ist Familie Blum aus Roggliswil im Kanton Luzern.
Auf Hilfe der Kinder angewiesen
Familie Blum hat sieben Kinder. Sie bewirtschaften zusammen 24 Hektaren, davon sieben Hektaren Ackerbau, haben Milchkühe, Mastschweine und Kirschen. Als Arbeitskräfte arbeitet der Bruder des Betriebsleiters mit.
Bei Arbeitsspitzen ist der Betrieb auf die Hilfe der grösseren Kinder angewiesen, wie Betriebsleiter Blum im Film sagt. Er ist dafür, dass Kinder auf dem Betrieb mithelfen. Es sei aber nicht unbedingt nur wegen der Arbeit, sagt er. Die Kinder würden auch arbeiten lernen und es sei charakterbildend. Auch wenn die Kinder eine andere Karriere einschlagen würden, sei so das Verständnis für praktische Arbeit vorhanden.
Einfacherer Einstieg ins Arbeitsleben
Die zwei Buben der Blums treiben regelmässig die Kühe vor und nach dem Melken in bzw. aus dem Stall. Die ältere Tochter hütet die jüngere Tochter.
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Tochter Luzia Blum, die bereits ins Arbeitsleben eingestiegen ist, sagt: «Jemand, der auf dem Bauernhof mithelfen musste, ist sicher selbstständiger. Leute, die zuhause nicht mitgeholfen haben, haben es sicher auch schwieriger, ins Arbeitsleben einzusteigen» Es bringe sicher Vorteile, wenn man zuhause helfen musste, findet die junge Frau.
Ein Privileg
Die Sendung zieht am Ende ein Fazit, das wohl auch heute noch stimmt: «Ein Bauernkind kennt die Arbeit seiner Eltern, nimmt daran Teil, wächst in die Verantwortung hinein. Es sieht Abläufe, erlebt, wie etwas entsteht, wie es wächst und reift. Das ist - verglichen mit anderen Kindern - ein Privileg.»