Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 1. April 2021
Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.
Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt
Mit einem Bild eines Landwirts, der Jauche verteilt, informierte Journalist Stefan Häne in der Bernischen Presse, dass die Landwirte schuld sind, am zu vielen Nitrat im Trinkwasser (Grundwasser). Das stimmte mich doch etwas nachdenklich.
Dass Teile der Nitrate von Hof- und Kunstdüngern bei übermässiger Ausbringung im Grundwasser vorkommen können, streite ich nicht ab. Aber in der heutigen Zeit, wo die Landwirte ihre Tierbestände ständig kontrollieren und melden, sowie Hof- und Kunstdüngerbilanzen jährlich vorweisen müssen, kann ich kaum glauben, dass an der Zunahme des Nitrates im Grundwasser nur die Landwirte schuld sind.
Vor kurzem ist bei uns der Winter wieder eingekehrt. Die täglich mehrmals ausgebrachten Streusalzmengen in den Wintermonaten übersteigen sicher die Hof- und Kunstdüngerausgaben der Landwirtschaft um ein Vielfaches. Zudem fliesst dieses aufgelöste Streusalz zusammen mit Pneuabriebsresten und anderen Fahrbahnrückständen als giftige Masse direkt in die Strassen-kanalisation, in Bäche, Seen und Flüsse und gelangt somit direkt ins Grundwasser.
Bekanntlich fliesst Wasser von oben nach unten. Also fliessen die grossen Mengen Strassenabwasser vom Oberland ins Unterland und in die Grundwasserreserven des Mittellandes. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn sich Häne in dieser Angelegenheit noch einmal mit den erwähnten Fachleuten und der Promotorin der Trinkwasser-Initiative unterhalten würde. Vielleicht kämen da noch einige Wahrheiten zutage.
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