Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 14. Mai 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt.

 

Eine Annahme der Initiativen wäre für die inländische Landwirtschaft, wie wenn in der Informatik Microsoft verboten würde. Auch hier ginge es ohne die vielen nützlichen Hilfsmittel von Microsoft. Ich setze pro Jahr einmal auf 10 % meiner Fläche ein Pestizid ein, möchte auf diese effizienten Hilfsmittel, welche viel Arbeit, Kosten und CO2 sparen, aber ungern verzichten.

Die Pestizidverbots-Initiative ist konsequent. Sie verbietet nicht nur in der Schweiz die Verwendung von Microsoft, sondern auch bei Importen. Wie man dies entgegen aller Freihandelsverträge umsetzen möchte, ist mir ein Rätsel. Ebenso, wie man kontrollieren will, ob Import-Software ohne Hilfsmittel von Microsoft hergestellt wurde.Microsoft-Spuren werden sich hier ebenso schlecht nachweisen lassen wie korrekt angewandte Pestizide auf Nahrungsmitteln.

Die Trinkwasser-Initiative (TWI) ist vertrackter. Sie verbietet Microsoft nur, wenn man noch Bundesgelder will – ohne die viele Landwirte nicht überleben können. Ob mit Microsoft hergestellte Produkte importiert werden, ist der TWI egal, was die bereits deutlich schlechteren inländischen Voraussetzungen noch verschärft. Zudem darf Software im Inland nur noch mit betriebseigenen Arbeitskräften (Futter von eigener Fläche) produziert werden. Bei fehlendem Know-how darf dieses nicht in Form von externen Beratern zugekauft werden.

Unter solchen Bedingungen ginge die Schweizer Software-Produktion deutlich zurück. Aber das fehlende kann man ja importieren – und die bei der Produktion anfallenden Schäden damit gleich exportieren. Ausser natürlich der Schweizer schnallt seinen Gürtel enger, konsumiert deutlich weniger Software (Nahrung), zahlt für die restliche Software wegen höherer Produktionskosten aber mehr als früher. Während niemand die Informatik auf diesem Weg regeln will, gibt es viele, die meinen, der Landwirtschaft mit Initiativen «helfen» zu müssen.

 

 

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