Die erste Online-Umfrage zur Abstimmung über die Massentierhaltungs-Initiative (MTI) haben Tamedia und «20 Minuten» auf ihren Newsportalen durchgeführt. Laut Mitteilung nahmen daran am 3. Und 4. August 16'341 Personen aus der ganzen Schweiz teil, der Fehlerbereich liege bei 1,3 Prozentpunkten.
Nur wenig Unentschlossene
Stand heute unterstützen 55 Prozent der Umfrageteilnehmer(innen) die MTI, 43 Prozent sind dagegen und zwei Prozent haben sich noch nicht entschieden. Zu beachten ist, dass die Zustimmung für eine Vorlage mit näher ruckendem Abstimmungstermin abnimmt.
Frauen und Städter sind dafür
Bei den Frauen seien 64 Prozent Befürworterinnen der MTI, heisst es weiter. Ja sagen auch Sympathisant(innen) der Grünen, SP und GLP, während sich Anhänger der SVP, FDP und der Mitte sowie die ländliche Bevölkerung dagegen aussprechen.
Zu grosse Gruppen und zu eng
Laut Tamedia ist das meistgenannte Argument für die MTI, dass ein Grossteil der Nutztiere in der Schweiz in grossen Gruppen auf engem Raum gehalten werde und meist keinen Zugang ins Freie habe. Das müsse sich grundsätzlich ändern.
Die Gegner der Vorlage hingegen argumentieren mit dem strengen Schweizer Tierschutzgesetz – es brauche keine weiteren Vorschriften.
Die Schweizer Milchproduzenten fordern zum Abstimmungskampf auf
Die heute publizierten Umfrageresultate zur Massentierhaltungsinitiative würden zeigen, dass der Trend zu einem «Ja» aktiv angegangen und gebannt werden müsse, schreiben die Schweizer Milchproduzentein (SMP) in einer Mitteilung.
Die SMP würden das Anliegen der Initiative, nämlich das Tierwohl in der Schweiz hochzuhalten, unterstützen. Auf den Schweizer Milchproduktionsbetrieben würden aber durchschnittlich 28 Kühe pro Betrieb gehalten, welche zu knapp 92 % mit einheimischem Futter ernährt würden. Zudem würden 93 % der Milchkühe von einem der beiden Tierwohlprogrammen RAUS und BTS profitieren. Das sei keine Massentierhaltung und darum sei die Initiative unnötig.
Die SMP fürchtet bei Annahme höhere Importe bei weniger Tierwohl sowie massive Preissteigerungen im Laden.
Ab nächster Woche sei der Endspurt im Abstimmungskampf eingeläutet und in den meisten Kantonen dürfe ab dann plakatiert werden. Die SMP fordert in der Mitteilung die Bauernfamilien auf, Präsenz zu zeigen und den Dialog zu intensivieren und weist auf die kantonalen Bauernverbände hin, die Fahnen, Aufkleber und Siloballenfolien verteilen würden. Es sei ausserdem zentral, dass die Schweizer Milchproduzentinnen und Milchproduzenten mit ihren Familien und Angehörigen geschlossen ihre Stimmen abgeben würden.