Es sind noch zwei Wochen bis zum Abstimmungstermin am 25. September. «Aufgrund der starken Polarisierung zwischen den Geschlechtern und den linken sowie bürgerlichen Parteien wird die Mobilisierung entscheidend sein», schreiben Tamedia und 20 Minuten zu den Ergebnissen ihrer dritten Umfrage, die entsprechend mit Vorsicht zu geniessen sind. Nach Angaben der SRG, die ebenfalls eine neuerliche Umfrage durchgeführt hat, hat die Polarisierung sogar nochmals deutlich zugenommen. Der Stadt-Land-Graben sei ausgeprägt, wenn auch weniger als noch 2021.
52 Prozent im Nein-Lager
Die Umfrage von GFS Bern im Auftrag der SRG hat einen Anteil Nein-Stimmen von 52 Prozent ergeben. Wie es bei umweltpolitischen Themen zu erwarten sei, verlaufe der Graben zwischen GLP und der Mitte. 80 Prozent der SVP-Wählerschaft haben angegeben, die MTI abzulehnen. Dennoch bleibe mit 36 Prozent Ja-Tendenz eine recht grosse Sympathie selbst auf dem Land bestehen.
Tierschutzgesetz als gutes Nein-Argument
Laut GFS-Politikwissenschaftler Lukas Golder sieht es nach einem «Sympathie-Nein» aus, schreibt die SRG. «Viele Menschen erkennen die Prinzipien der Initiative. Das Ganze ist keine existenzielle oder polarisierende Frage. Es zeichnet sich aber keine Mehrheit ab.»
Als wirksamstes Gegenargument gilt das bereits strengste Tierschutzgesetz weltweit, die besten Ja-Argumente seien Einschnitte in Wohlbefinden und Würde der Tiere oder Verweise auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
Tamedia: Auch bei Frauen Mehrheit dagegen
Im Vergleich zur SRG bzw. GFS hat die Umfrage von Tamedia ein wuchtiges Nein zur MTI von 60 Prozent ergeben. Zwar werde die Vorlage stärker von Frauen unterstützt, aber auch hier geben 52 Prozent an, Nein zu stimmen. Bei den besten Argumenten für und gegen die MTI herrscht mehrheitlich Einigkeit zwischen den beiden Umfragen.