Zwar hat die Hochdorf-Gruppe laut Mitteilung im ersten Halbjahr 2021 in der Schweiz mehr Milch, Molke und Rahm verarbeitet (insgesamt 218,9 Millionen kg, was 16,5 Prozent mehr ist als im Vorjahr), konnte aber mit 32'356 Tonnen Produkten rund 30 Prozent weniger verkaufen. Entsprechend sank der Nettoerlös um 18 Millionen Franken.
Organisch trotzdem gewachsen
Der Rückgang beim Nettoerlös sei das Resultat der 2020 getätigten Devestitionen bzw. den eingeleiteten Liquidationen. «Auf vergleichbarer Basis entspricht das erzielte Resultat deshalb einem soliden organischen Wachstum von acht Prozent», heisst es weiter.
Der EBIT und das Unternehmensergebnis auf Konzernebene sind allerdings negativ (- 8,6 Millionen, respektive - 9 Millionen Franken).
Ziegenmilch für Babys verkauft sich gut
Die Hochdorf-Gruppe verfolge das Ziel eines «agilen, innovativen und serviceorientierten Unternehmens». Dazu gehören die im ersten Halbjahr abgeschlossenen Strukturanpassungen: Der Umzug der Bimbosan AG Welschenrohr nach Hochdorf und deren Fusion in die Hochdorf-Gruppe.
Die Produktinnovation Babynahrung auf Basis von Ziegenmilch legte am Markt einen Start über den Erwartungen hin und werde bereits exportiert. Drei neue Exportmärkte in Asien sollen noch 2021 erschlossen werden.
Nach dem Corona-bedingten Einbruch steige die Nachfrage nach Milchpulver für die Schokoladenindustrie wieder leicht an. Die Projekte im Bereich von nicht-kuhmilchbasierten und veganen Produkten seien auf Kurs. Ausserdem entwickelt Hochdorf funktionelle Halbfabrikate, vor allem High-Protein-Produkte.
Minus bei Baby Care und Food Solutions
Der Nettoerlös aus dem Geschäftssegment Baby Care sank um 25,8 Prozent, was grösstenteils am Private-Label-Geschäft liege. Trotz grösserer Verarbeitungsmenge ging auch im Bereich Food Solution der Nettoerlös um knapp sieben Prozent zurück. Aber auch hier resultierte laut Mitteilung ein «solides organisches Wachstum».
Stärkeres zweites Halbjahr erwartet
Zwar lasse sich das Produktionsvolumen aufgrund der Corona-Kreise nicht exakt abschätzen, Hochdorf rechnet aber mit einem stärkeren zweiten Halbjahr 2021. Dies dank eines höheren Bestelleingang und einer besseren Auslastung bei Baby Care sowie saisonal bedingten Abbau der hohen Lagerbestände per Mitte Jahr. Somit zeigt man sich zuversichtlich, das insgesamt für das Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Resultat erzielt wird und belässt die Prognose zum Netto-Verkaufserlös unverändert bei 260 bis 300 Millionen Franken.