Die Signale stehen auf grün für Biomilch. Das Wachstum konsolidiert sich im ersten Halbjahr 2021. Letzten Schätzungen zufolge sollte sich die Produktion im ersten Halbjahr auf 160 Millionen Kilo belaufen, was einem zweistelligen Wachstum von zehn Prozent gegenüber einem bereits hervorragenden ersten Halbjahr 2020 entspricht.
2020, ein sehr gutes Jahr
Im Mai 2020 gab der Beschluss der Bio-Milchorganisationen (BMO), die Wartelisten der Milchproduzenten zu annullieren, den Ton an. Die Marktperspektiven waren positiv. Die Einschätzung erwies sich als richtig, denn 2020 stieg die Produktion um 4,7 % auf 271 Millionen Kilo. Die Produktion des zweiten Halbjahrs trug weitgehend zu diesem Jahreszuwachs bei.
Mehr Konsummilch und Käse
Unter den verschiedenen Verarbeitungssegmenten zeichnen sich Konsummilch (+ 12,6 %) und Käse (+ 10,7 %) im vergangenen Jahr durch ein starkes Wachstum aus. Der Rückgang bei der Butter um 6,1 % ist auf den Rohstoffmangel und nicht auf einen Rückgang der Nachfrage zurückzuführen. Ebenfalls ein gutes Wachstum weisen die von den verarbeiteten Mengen her weniger wichtigen Segmente Rahm (+ 10,1 %), Quark (+ 17,4 %) und Joghurt (+ 8,9 %) aus.
Erholung der Butterlager
Ab dem dritten Quartal 2020 waren die Butterlager inexistent. Diese Mangelsituation wirkte sich negativ auf die Jahresendverkäufe aus. Ab Februar 2021 erholten sich die Lager allmählich wieder. Heute liegen sie bei 214 Tonnen, sind also mehr als doppelt so hoch als in der gleichen Vorjahresperiode. Dieser Lagerbestand sollte die Nachfrage bis zum Jahresende decken.
Verringerter Preisabstand
Den letzten verfügbaren Daten zufolge beträgt der durchschnittliche Biomilchpreis (ab Hof) 82,4 Rappen pro Kilo. Dies entspricht einer Zunahme um 1,2 Rappen gegenüber dem Jahresschnitt 2020. Der Preisunterschied zum durchschnittlichen Preis konventioneller Milch beträgt aktuell 13,8 Rappen und sinkt seit dem Jahr 2018 kontinuierlich (siehe Grafik). Bezüglich Preis wird die Biomilch gegenüber konventioneller Milch demnach wettbewerbsfähiger.
Bio Suisse rechnet für dieses Jahr mit einer Zunahme der effektiv verarbeiteten Biomilchmenge um 6 % auf rund 261 Mio kg Milch. Die Produktion sollte um 7 % auf 288 Mio kg steigen. Der Anteil der zu Biomilchprodukten verwerteten Milch wäre bei 91 %. Nächstes Jahr werden rund 60 neue Milchproduzenten zu einer Zunahme der Biomilchmenge um 8 Mio kg führen. 2023 ist mit weiteren 30 Betrieben, und somit 5 Mio kg, zu rechnen.