Rahel Baumann weist fröhlich winkend den Weg auf den Hof. Sie möge Menschen um sich herum und rede gerne, sagt sie nach einer herzlichen Begrüssung. Mit Reden allein ist die Frau aber nicht ausgelastet. Auf der folgenden Hofbesichtigungstour schaufelt sie nebenbei den Kühen das Futter zu, schiebt rasch den Mist in den Schorgraben und krault Kalb Schneeflöckli den Hals.

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«Ich bin Hausfrau und Mutter», antwortet sie auf die Frage nach ihrem Beruf. Ziemlich untertrieben, lautet der Eindruck nach einer Stunde in Gesellschaft der energiegeladenen Frau.

Vertraut mit den «Mödeli» der Kühe

Zuhause ist Rahel Baumann mit ihrem Mann und den beiden neun- und elfjährigen Kindern auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit Milchwirtschaft, Ackerbau und Lohnunternehmungen in Wädenswil im Kanton Zürich. Auf dem Rundgang durch den Stall erzählt die gelernte Charcuterie-Verkäuferin von den «Mödeli» und Besonderheiten der 27 Milchkühe. Salome könne hoch springen, bei Viky müsse man wegen einer Warze das Melkzeug vorsichtig ansetzen, Alaia mache gerne Extratouren zwischen Weide und Stall.

Steckbrief
Name: Rahel Baumann
Alter: 36 Jahre
Beruf: Hausfrau und Mutter
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 24 ha LN (3 ha Mais, Rest Grünland)
Betriebszweige: 27 Milchkühe, Tränkekälber aus Nachzucht

Okay, phasenweise sei sie auch Bäuerin, kommentiert sie ihre Vertrautheit mit den Tieren. «Mit Maschinen kann ich es gar nicht, aber im Stall bin ich der Notnagel.» Die Bauerntochter erzählt von einem Spruch ihres Vaters: «Wenn die Frauen melken können, kommen die Männer nicht mehr nach Hause.» Ihr Kompromiss: Sie kann melken, aber die Männer stellen die Melkutensilien für die Rohrmelkanlage im Anbindestall parat.

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Die eine perfekt, die andere fordert heraus

Im Haus warten zwei weitere Vierbeiner, die beiden Familienhunde. Die elfjährige Alissa, genannt Lisi, kam wegen gesundheitlicher Probleme ihrer Besitzerin zu Familie Baumann. «Sie hat mich nie herausgefordert und benahm sich von Anfang an perfekt», erzählt Rahel Baumann. Anders die vierjährige, quirlige Ayla, die sie von einer Pflegestelle zu sich nahm und die gerade eifrig einem Plastikspielzeug nachsaust: Sie verlange eine aufmerksame Führung, «dafür können wir uns über Fortschritte freuen. Sie ist so lustig, ein richtiger Clown».

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Lisi und Ayla haben mehr als Unterhaltungswert. «Auf dem Spaziergang mit den Hunden lösen sich bei mir Stress und Anspannung auf, da atme ich durch», erklärt Rahel Baumann. Mit beiden Hunden arbeitet sie in der Hundebissprävention: Sie besucht Kindergärten und zeigt den Kindern, wie sie sich bei Begegnungen mit Hunden richtig verhalten. Sie arbeite wahnsinnig gerne mit Menschen und Tieren, sagt Rahel Baumann.

Keine Deko-Queen

Ins Schwärmen gerät sie auch, wenn sie von den Dreharbeiten zur Landfrauenküche erzählt und dabei klarstellt: «Das Siegermenü habe ich nicht.» Total egal – für sie ging es immer um das Erlebnis und nicht um das Resultat. Eine fadengerade Katastrophe sei ihr beim Kochen nicht passiert, sie sei zufrieden mit ihrer Leistung. «Ich bin keine Deko-Queen, da hätte man mehr herausholen können», aber so sei die Bauernküche eigentlich sowieso nicht.

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Sie bevorzugt einfache, alltagstaugliche Menüs. Mit der Schwiegermutter wechselt sie sich häufig ab mit Kochen, sechs Personen sitzen fix am Tisch, oft aber auch zehn oder noch mehr. Rahel Baumann findet das nicht anstrengend, sondern geniesst es. Wenn ihr Mann Wädi als Lohnunternehmer unterwegs ist, schafft er es nicht immer zu den Essenszeiten nach Hause, «da wären die Kinder und ich sonst ja allein».

Zapfwelle anhängen mit drei Händen

In einem Nebensatz sagt die 36-Jährige: «Nur mit dem Haushalt wäre ich nicht ausgelastet», und damit wird es Zeit für ein Wort zum «Notnagel Rahel»: Ohne sie wäre es im vergangenen Jahr auf dem Betrieb nicht gegangen. Ihr Mann war wegen einer gerissenen Sehne am Bizeps monatelang nur bedingt einsatzfähig. Für die Ehefrau hiess das Stalldienst jeden Morgen und Abend, dazu so manchen Sondereinsatz, von Ostern bis Ende Jahr. Rahel Baumann schildert das als spannende Erfahrung, wenn sie auch körperlich manchmal an den Anschlag gekommen sei. Sie erzählt anschaulich, wie sie und ihr Mann die Zapfwelle am grossen Druckfass mit drei Händen anhängen mussten – damals war es schier zum Verzweifeln, die Erinnerung daran ist aber eine heitere Sache.

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Fünf Fragen
Mein Lieblingsessen als Kind: Lasagne
Das esse ich nicht gerne: Rosenkohl
Meine Küchenwunderwaffe: Gummischaber – zum Leidwesen der Familie, weil keine Resten zum Ausschlecken bleiben.
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Backen und Desserts machen.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Geschirrspüler ausräumen.

«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 10. November, bis zum Finale am 29. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 10. November mit bei unserem grossen Wettbewerb

Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023» wird ab dem 10. November 2023 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt

[IMG 8]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2023

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