Ich weiss noch genau, als ich vor etwa zweieinhalb Jahren zum ersten Mal einen Traktor fahren durfte. Das war ein grosser Moment! Als Quereinsteigerin wusste ich, dass es grosse und kleine, rote, grüne und blaue Traktoren gibt, und was ein Pflug ist. Ja okay, und ein Bschüttfass und einen Mähdrescher noch. Aber das wars dann. Egge, Grubber, Schwader und Co., noch nie davon gehört.

«Meine Güte, hatte ich Schiss!»

Wenn ich jetzt jeweils auf dem Traktor sitze, stundenlang am Heu kreiseln bin und gerade jetzt am Ende viel an den Anfang zurückdenke, muss ich schmunzeln. Meine Güte, hatte ich Schiss! Der Traktor war so gross und so laut, und sicher super teuer! Ganz zu schweigen von den ganzen Sachen, die man damit an-/umfahren könnte. Lieber hätte ich das Feld von Hand umgeackert! Tatsächlich brauchte ich sehr lange, um mit dem Thema rund um die Maschinen warm zu werden. Im Manövrieren bin ich nach wie vor kein Superheld. Schaffe es inzwischen einigermassen zuverlässig, mit einachsigen Anhängern rückwärts irgendwo reinzufahren.

Inzwischen mag sie das Heuen

Die meiste Zeit meiner Lehre dachte ich, Maschinen werden ein ewiger Hass bleiben. Aber inzwischen gibts eine Zeit, die ich liebe: nämlich das Heuen/Emden. Egal ob mit Frontmähwerk am grossen New Holland T6 mit Vario oder der kleine orange Fiat 540 mit dem unendlich langen Doppelschwader – jeder Arbeitsschritt in dieser Zeit macht mir unheimlich Spass. Bald ist meine Lehrzeit zu Ende, dann wird es eine Zeit lang keine fein nach frischem Heu duftenden Nächte mehr geben. Das werde ich sehr vermissen!

 

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