«Illegales Gift aus der Landi tötet Hunderttausende Bienen», titelte heute die «Sonntags-Zeitung». Hintergrund der Geschichte: Ein Imker stellte ein alarmierendes Bienensterben fest, meldete den Vorfall der Polizei, welche diesen wiederum ans BLW weiterleitete. Die Landi hat verunreinigtes Pirimicarb, ein Insektizid gegen Blattläuse verkauft. Dieses enthielt das verbotene Fipronil, welches in der Schweiz seit 2014 nicht mehr verkauft wird.
Briefkastenfirma als Importeurin
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ordnete deswegen im September 2019 eine dringliche Rückrufaktion an. Laut dem Zürcher Kantonslabor geht es um insgesamt 2000 Packungen des hoch konzentrierten Insektizids. Diese Menge reicht zum Spritzen von 3300 Hektaren aus.
Wie viel von dem verseuchten Mittel bereits auf Gemüsekulturen oder Obstplantagen landete, weiss laut dem Artikel niemand – weder das BLW noch die kantonalen Behörden noch die Fenaco.
Der Fall rücke die Bewilligungspraxis des Bundes laut dem Artikel in ein schiefes Licht: Das verseuchte Spritzmittel wurde von der kaum bekannten indischen Chemiefirma Sharda Cropchem hergestellt. Die Bewilligungsinhaberin für den Verkauf in der Schweiz ist eine reine Briefkastenfirma ohne Mitarbeiter, wie Recherchen laut dem Artikel zeigen.
Fenaco bedauert ausserordentlich
Anders als im Artikel von einem Fenaco-Sprecher erklärt wird, beteiligt sich die Fenaco Pflanzenschutz aktiv an der Rückrufaktion von «Pirimicarb 50 WG» und hat laut einer Mitteilung vom Sonntag sämtliche betroffenen Käufer kontaktiert. Man bedaure ausserordentlich, «dass unwissentlich eine verunreinigte Charge des an sich sicheren und bewährten Pflanzenschutzmittels in Verkehr gesetzt wurde».
Der Vorfall werde nun zusammen mit dem Lieferanten und dem Schweizer Importeur, dem Langenthaler Unternehmen Sintagro AG, lückenlos aufgearbeitet, schreibt die Fenaco. Laut Heinz Mollet, Leiter der Division Agrar bedauert man den Vorfall und dass Bienenvölker zu Schaden gekommen sind, ausserordentlich. «Der Schutz von Bienen ist für uns zentral», lässt sich Mollet zitieren. Die Rückrufaktion soll bis Ende Monat abgeschlossen sein.
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