Die Gemüsebranche hat ein turbulentes Jahr hinter sich, was unter anderem mit den extremen Wetterbedingungen oder den Diskussionen im Rahmen der beiden Pflanzenschutz-Initiativen zu tun hat.
Gemüse aus fossilfrei beheizten Gewächshäusern
Die Gemüse-Anbauflächen haben 2018 einmal mehr zugenommen. Die Ankündigung von Migros, ab 2025 nur noch Gemüse aus fossilfrei beheizten Gewächshäusern zu verkaufen, sorgte in diesem Jahr für zusätzliche Unruhe. Die Migros-Pläne waren zwar auch an der Delegiertenversammlung des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) vom Mittwoch ein Thema. Doch die eigentliche Versammlung lief ohne grössere Zwischentöne ab, fast schon in Rekordzeit wurden die Traktanden abgearbeitet.
Die Verbandsrechnung schloss mit einem kleinen Gewinn ab, die Finanzen des VSGP sind solide. Geld soll in diesem Jahr vor allem in eine Vorkampagne zur Bekämpfung der beiden Pflanzenschutz-Initiativen investiert werden, sagte Verbandsdirektor Matija Nuic. Zudem wird eine neue Marketing-Kampagne aufgegleist, in der nicht mehr wie in der Vergangenheit das Produkt, sondern mehr die Produzenten im Mittelpunkt stehen werden.
Forschung ist gefordert
Im zweiten Teil der VSGP-Delegiertenversammlung im Stade de Suisse sprach Agroscope-Direktorin Eva Reinhard über die aktuellen Herausforderungen der Forschung im Gemüsebau. Sie präsentierte unter anderem eine Grafik aus einer noch nicht veröffentlichten Studie von Agroscope über die Abschätzung der Konsequenzen einer Annahme der Trinkwasserinitiative.
Dabei wurden verschiedene Szenarien durchgerechnet. Fazit: Der Gemüse-, Obst-, Beeren- und Kartoffelanbau wären eindeutig am meisten betroffen. In diesen Bereichen müsste mit einem deutlichen Flächenrückgang gerechnet werden, weil Pflanzenschutzmittel nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Eva Reinhard drückte es etwas plakativ aus: «Die Schweiz würde dann mehr Getreide und weniger Gemüse anbauen». Ein mit der Annahme der Initiative verbundenes Totalverbot von Pflanzenschutzmitteln wäre ihrer Meinung nach fatal.
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