Die Fenaco übernimmt als wichtige Partnerin der Landwirtschaft im Abstimmungskampf eine aktive Rolle. Laut Sprecherin Silja Stofer wird sich die Firma mit Fr. 200 000.– an der Hauptkampagne beteiligen. Schon zur Vorkampagne hatte man denselben Beitrag beigesteuert. Sollte es nötig werden, werde man weitere Mittel investieren, so Stofer.

«Kein Vertrauensbonus»

Nicht vorgesehen sei hingegen die Teilnahme an Abstimmungspodien. «Die Fenaco ist in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt und geniesst im Zusammenhang mit dem Abstimmungskampf anders als die Bäuerinnen und Bauern keinen Vertrauensbonus», so Stofer.

Für einigen Unmut sorgt in bäuerlichen Kreisen, dass das Unternehmen keine Standaktionen vor den Landi-Läden erlauben will. «Wir haben gegenüber den Landi-Genossenschaften die Empfehlung ausgesprochen, am generellen Grundsatz festzuhalten und auf politische Aktivitäten im Umfeld der Läden zu verzichten», bestätigt Stofer. «Alle Kundinnen und Kunden sollen sich gleichermassen willkommen fühlen», so die Fenaco-Sprecherin. Für Standaktionen seien belebte Dorfplätze besser geeignet.

Die Landi unterstützten die kantonalen Bauernverbände aber beispielsweise, indem sie über die Landi-Agrar-Center die Distribution von Abstimmungsmaterial übernehmen, ergänzt Stofer, «die Fenaco steht zu den Landwirtinnen und Landwirten und stärkt ihnen in dieser besonders herausfordernden Zeit den Rücken».

Individuelle Verhandlungen

Für den Berner Bauernpräsidenten Hans Jörg Rüegsegger ist die Haltung der Fenaco bezüglich der Standaktionen unverständlich. Die vor- und nachgelagerten Firmen müssten im Abstimmungskampf mehr Verantwortung übernehmen, «gerade weil die Landis direkt betroffen sind», so Rüegsegger. Deshalb verhandle man nun mit einzelnen Genossenschaften über die Lockerung des Standverbots.